Wetter und Klima
Wetter und Klima auf Teneriffa
Auf den Kanaren herrscht ewiger Frühling. So sagt man zumindest und so werben einige kanarischen Inseln um die Gunst der Urlauber das ganze Jahr über. Dass in den Gebieten im Bereich des Äquators das ganze Jahr über ein sommerliches Tropenklima herrscht ist genauso bekannt wie dass es auf der Arktis und der Antarktis praktisch das ganze Jahr über Winter ist. Aber wie kann auf einer Insel, die unweit westlich von Afrika liegt, das ganze Jahr über Frühling sein wo doch auf der gleichen geographischen Breite ein paar Hundert Kilometer weiter östlich in Nordafrika die trocken-heiße Sahara-Wüste liegt?
Es sind zwei Effekte, die das Klima auf den Kanaren wesentlich beeinflussen und das ganze Jahr über für ein ganz anderes Klima sorgen als in der benachbarten Sahara-Wüste Afrikas: der Nordostpassat und der Kanarenstrom. Der Nord-Ost-Passat sorgt fast das ganze Jahr über für eine kühlende Brise aus nordöstlicher Richtung. Er bringt nicht nur kühlende Luft in die heiße Region sondern auch Feuchtigkeit, so dass es Niederschläge gibt. Der Kanarenstrom ist eine Meeresströmung, die das Kanaren-Gebiet mit frischem, kühlen, nährstoffreichen Wasser aus nördlichen Regionen versorgt.
Kühlende Winde, frisches, kaltes Meerwasser, das hört sich ja richtig abstoßend an! Aber was wären die Kanaren ohne Nord-Ost-Passat und Kanaren-Strom? Man sieht es ein paar Hundert Kilometer weiter westlich in der Sahara-Wüste: Absolute Trockenheit, Dürre, Hitze, 40-50°C im Sommer, keine Niederschläge, kein Pflanzenwachstum.
Auf den kanarischen Inseln herrschen das ganze Jahr über Temperaturen zwischen 20 und 25°C, also angenehme Frühlingstemperaturen. Nur selten steigt das Thermometer auf 30°C. In den Wintermonaten sinkt die Temperatur jedoch auch mal auf 15°C ab. Also niemals ohne Pullover und Jacke auf die Kanaren fliegen! Dank der kanarischen Meeresströmung sind die Wassertemperaturen das ganze Jahr über ziemlich ausgeglichen. Bei Wassertemperaturen zwischen 19 und 23°C kann man das ganze Jahr über im Meer baden. Während sich in der Karibik das Wasser im Sommer wie in einer Badewanne auf Temperaturen bis zu 30°C aufheizt, steigt die Wassertemperatur im Bereich der Kanarischen Inseln dank der permanenten Meeresströmung ganz selten bis auf 25°C an.
Auf den Islas Canarias regnet es in den Sommermonaten sehr wenig bzw. gar nicht. Im Frühjahr, Herbst und Winter gibt es einige Regentage; man ist auch auf einer Wanderung nie vor einem plötzlichen Regen gefeit.
Die Kanarischen Inseln liegen so nah beisammen, dass man von der einen Insel zur anderen rüberblicken kann. Dennoch unterscheidet sich das Klima von Insel zu Insel beträchtlich. Diejenigen Inseln mit sehr hohen Bergen (La Palma, Teneriffa, Gran Canaria, La Gomera, El Hierro) bekommen viel mehr Niederschläge ab als die flachen Inseln Lanzarote und Fuerteventura. Wo Regen fällt wachsen Pflanzen, wird Ackerbau betrieben und die Natur ist grün und prächtig. Die hohen Berge La Palmas, Teneriffas und Gran Canarias zwingen den Nord-Ost-Passat zum Aufsteigen und damit zur Abgabe von Niederschlägen.
Während die flachen Inseln Lanzarote und Fuerteventura praktisch auf der ganzen Insel ein einheitliches Klima und eine einheitliche, spärliche Vegetation haben, herrschen auf den Gebirgsinseln unterschiedliche Zonen: Im Nordosten, wo sich die Passatwinde stauen, fallen viel mehr Niederschläge als im Südwesten. Der Himmel im Nordosten ist oft Wolken behangen und die Pflanzenwelt ist üppig und vielfältig. Im Südwesten dagegen herrscht Trockenheit und Dürre; oftmals kann man im Südwesten tagelang am Strand liegen, während im Nordosten Niederschläge fallen.