Museen auf Teneriffa
Museo y Parque Etnográfico Pinolere – Museumsdorf von Pinolere
In den Bergen des oberen Orotava-Tals, direkt an der Zufahrtstrasse zum Teide, liegt das Museumsdorf Museo y Parque Etnográfico Pinolere.
Nun wird sich so manchen denken, es gibt doch so viele Dörfer auf der Insel, warum also bis hinauf nach Pinolere fahren.
Ganz einfach. Dies ist kein Dorf im üblichen Sinne, keins, was man sonst auf der Insel findet. Im Museumsdorf Museo y Parque Etnográfico Pinolere erliegt man dem nostalgischen Reiz historischer Erinnerungen.
Hier sollte man, wenn man den Norden der Insel besucht, unbedingt einen Zwischenstopp einlegen, in eine andere Welt eintauchen und sich treiben lassen von den romantischen Zeitzeugen der Vergangenheit.
Man findet sich wieder inmitten kleiner, mit Stroh bedeckten Hütten, die einen Einblick bieten, wie man früher auf Teneriffa gelebt hat.
Zur damaligen Zeit herrschte große Armut – viele Canarios waren gezwungen ihre Heimat zu verlassen. Die Hütten geben Zeugnis davon, welcher reiche und große „Luxus“ den Menschen damals zur Verfügung stand. Die Bescheidenheit, die diese Hütten ausdrücken, ist den Canarios bis heute geblieben. Und wenn man sich manchmal wundert, warum der große Glanz der in vielen anderen Ländern vorherrscht, auf Teneriffa nicht zu finden ist, dann sollte man sich die Geschichte der Insel vor Augen halten. Ackerbau und eine kleine Viehzucht haben den Menschen hier nicht zu großem Reichtum verholfen. Und so sind die meisten Tinerfenos auch heute noch zufrieden mit dem, was sie haben.
Ein Blick in die Hütten verrät, dass sie dort genauso bescheiden eingerichtet sind, wie es der äußere Anschein zulässt. Meist bestanden die Hütten nur aus eine einzigen Raum, der nützlich in Wohn- und Schlafbereich aufgeteilt war. Die Kleidung wurde in den damals typischen Teakholz-Truhen aufbewahrt, so auch die Lebensmittel.
Alles was die Menschen zum Leben und zum Arbeiten brauchten, fertigten sie selbst, aus dem, was ihnen die Natur gab, an. Ob es nun Schüsseln aus Bambus, Besen, Körbe, Matten, Teppiche oder Geschirr waren. Damals wussten die Menschen noch, wie man sorgfältig und effektiv mit den Gaben der Natur umgehen musste und nutzen ihr Wissen für die Umsetzung ihrer Ideen.
Hart war die Arbeit in diesen Jahren, so laugte die Menschen körperlich förmlich aus. Und doch, oder gerade deshalb, haben es die Canarios schon damals verstanden, rauschende Fiestas zu feiern. Nicht immer geplant. Die Feste wurden gefeiert, wie sie fielen. Und manch ein kleiner Umtrunk zur Nacht konnte sich innerhalb kürzester Zeit ein ein kleines Fest mit viel Musik, Wein und Tanz verwandeln.
In einer, im Museumsdorf nachgestellten Bodega, kann man ein tanzendes Paar aus Pappe beim fröhlichen „Tenderete“ - der kanarische Ausdruck für ein fröhliches Zusammensein – beobachten.
In Piniolere bekommt man einen umfassenden Einblick in das Leben, die Arbeit und die Ausgelassenheit der Menschen zur damaligen Zeit.
Das Museumsdorf ist angereichert mit kleinen, liebevollen Details, die einen immer wieder zum Staunen und Bewundern animieren.
Entdecken sollte man diese Details schon selbst, sonst sind ja die kleinen Überraschungen, die sich einem hier immer wieder bieten, schon vorab verraten.
Wenn man durch das Dorf schlendert erwartet man fast, hier oder da einen alten Tinerfeno anzutreffen, der seiner täglichen Arbeit oder auch der einen oder anderen Vergnügung nachgeht.
Das Museumsdorf Museo y Parque Etnográfico Pinolere scheint nur so vor Stolz zu strotzen. Und stolz ist man hier. Nicht Hochmütig, sondern stolz. Stolz auf die Vergangenheit und stolz darauf, dass die Menschen der Insel nicht müde werden alles daran zu setzten, dass diese Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.
Wenn man Pinolere besucht, sollte man sich aber nicht nur alles anschauen und sich über alles genaustens informieren. Man sollte auch einmal innehalten, zur Ruhe kommen und die Schwaden der Vergangenheit, die wie ein wärmender Hauch um die Häuserecken wehen, auf sich wirken lassen und sie in sich aufnehmen. Dann kann man es spüren, dieses Gefühl, diese Zufriedenheit, diese nicht vorhandene Hektik, den Einklang, in dem die Menschen mit sich selber und mit der Natur waren und lebten und in dem sie heute immer noch sind.
Man findet das Museumsdorf, wenn man von der Zufahrtsstrasse Richtung Teide rechts nach Pinolere abbiegt und dieser Strasse folgt, bis man an eine kleine Plaza kommt. Um diese muss man einmal drumherum laufen, denn der Eingang zum Museumsdorf liegt genau hinter der Plaza.
Das Museumsdorf Museo y Parque Etnográfico Pinolere ist von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 10.00 – 22.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 2,00 Euro.
- Museo de la Naturaleza y el Hombre - Museem für Mensch und Natur
- Städtisches Museum der schönen Künste
- Regionales Militärmuseum der Kanaren
- Historisches Museum Tenerife
- Casa de Carta – Anthropologisches Museum
- Interpretationszentrum „Castillo de San Cristóbal“
- TEA – Tenerife Espacio de las Artes
- Abaco
- Artlandya – Mundo Munecas
- La Casa del Vino La Baranda
- Centro de Interpretación de la Agrodiversidad
- Casa de la Miel – Haus des Honigs
- Museo de Arte Contemporáneo Eduardo Westerdahl
- Museo y Parque Etnográfico Pinolere
- La Casa de Los Balcones
- Museum für Iberoamerikanisches Kunsthandwerk von Teneriffa – MAIT
- Museo de Alfombras – Museum der Sand- und Blumenteppiche