Teneriffas Prominenz
Leopold O'Donnell y Jorris
Der spanische General und Politiker Leopold O'Donnell y Jorris entstammte dem alten irischen Geschlecht der O'Donnell und wurde am 12. Januar 1809 in Santa Cruz de Tenerife geboren.
Er war der Sohn des Generals Enrique José O'Donnell y Anethen, Graf de La Bisbal und Josefa Jorris y Casaviella. Seit 1839 trug er den Titel Graf von Lucena, seit 1860 den des Herzogs von Tetuán.
O'Donnell war mehrfach spanischer Regierungspräsident (Presidente del Gobierno).
Biografie
Erster Carlistenkrieg
Ab dem Jahr 1833 kämpfte O'Donnell im ersten Carlistenkrieg auf der Seite der Witwe Ferdinands VII., Maria Christina.
1839 wurde er im Alter von gerade einmal 30 Jahren zum Generalkapitän von Aragonien, Valencia und Murcia ernannt. In dieser Eigenschaft leitete er die Militäraktionen gegen die carlistischen Truppen und wurde im Anschluss für seine hervorragenden Leistungen mit dem Titel eines Grafen von Lucena geehrt und zum Generalleutnant befördert.
Nach dem Ende des ersten Carlistenkrieges lebte O'Donell eine Weile in Frankreich, dann wieder in Spanien. 1841 unternahm er in Pamplona einen vergeblichen Aufstand gegen die Regentschaft von Espartero, zu Gunsten von Maria Christina.
Das Jahrzehnt der Regierung der Moderados
Als Esparteros als Regent gestürtz war, kehrte O'Donnell 1843 nach Madrid zurück und wurde im gleichen Jahr zum Generalkapitän von Kuba ernannt. Von diesem Posten wurde er 1848 jedoch wieder abgezogen.
Die Königin erannte ihn bereits 1845, während seiner Zeit in Kuba, zum Senator auf Lebenszeit. Nach seiner Rückkehr von Kuba nahm er dieses Amt war.
1848 wurde er zum Generaldirektor der Militärakademie der Infanterie in Toledo ernannt – diese Stelle bekleidete er bis zum Jahr 1851.
Die Regierungsjahre der Progressisten
Ende Juni 1854 wurde O'Donell eine der führendsten Personen in den Aufständen gegen die Regierung – diese wurden in Spanien als “Vicalvarada” bekannt.
Am 06. Juli 1854 veröffentlichte O'Donnell das Manifiesto del Manzanares, in welchem er die gestellten Forderungen zusammenfasste. Diese lauteten: Erhaltung der Monarchie aber ohne den Hofstaat, Einhaltung und Erweiterung der Grundrechte, besonders des Wahlrechts und der Pressefreiheit, Senkung der Steuern, gestützt auf eine wirtschaftsorientierte Politik, gerechte Personalentscheidungen in der öffentlichen Verwaltung und im Militär, mehr Selbstverwaltungsrechte für die Gemeinden gegen die Zentralisierung der Verwaltung, Aufstellung und Unterhalt einer Nationalmiliz, d.h. die Bildung von örtlichen Reservekompanien aus der Bevölkerung.
Doch der Putsch blieb in seiner Entwicklung stecken. Die Protestierenden konnten ihre Foredeungen nicht durchsetzten und die Regierung konnte die Proteste nicht unter Kontrolle kriegen.
Erst als sich die Progressisten der Erhebung anschlossen lenkte Königin Isabella II. ein. O'Donnell wurde zum Kriegsminister ernannt.
Das Parlament wurde aufgelöst und es wurde ein Einkammerparlament in Kraft gesetzt. O'Donnel wurde hier für den Wahlkreis Valencia ins Parlament gewählt.
Die Regierungsjahre der Moderados
Auf Grund verschiedener Aufstände im Land sah sich die Königin im Juli 1856 gezwungen, O'Donnell zum Regierungspräsidenten zu ernennen.
Da O'Donnell im Parlament nicht über eine Mehrheit verfügte lies er dieses durch die Königin auflösen. Eine neue Verfassung stand nicht mehr zur Debatte.
Verschiedene Meinungsverschiedenheit zwischen der Königin und O'Donnell waren der Anlass, dass dieser von seinem Amt zurück trat.
Die Moderados erhielten bei den Neuwahlen die absolute Mehrheit.
Die Regierungsjahre der Liberalen Union
O'Donnell hatte bereits ab dem Jahr 1854 versucht, Politiker aus allen Richtungen des spanischen Liberalismus zusammenzubringen.
1858 vereinigte er in der von im geleiteten „Uniòn Liberal“ alle Politiker mit dem Ziel ein Gleichgewicht zwischen den einzelnen Zielen zu erreichen.
Am 30. Juni 1858 stellte er ein neues Kabinett zusammen in welchem er auch als Regierungspräsident und Kriegsminister tätig war und auch das Ministerium für überseeische Gebiete übernahm.
Nachdem die Königin dem Verlangen O'Donnelles nach Neuwahlen des Parlamentes nicht nachkam, trat er 1863 erneut von seinem Amt zurück.
Seine letzten Regierungsjahre
Nach den Studentunruhen am 10. April 1865 – der „Noche de San Daniel“ - die in Madrid mit besonderer Härte niedergeschlagen wurden, ernannte die Königin O'Donnell am 21. Juni 1865 erneut zum Regierungspräsidentes, verlor später jedoch das Vertrauen in ihn und setzte ihn am 16. Juli 1866 wieder von diesem Posten ab.
O'Donnell starb am 05. November 1867 in Biarritz, wo er sich aus gesundheitlichen Gründen aufhielt.
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