Sport und Freizeit
Klettern und Bouldern auf Teneriffa
Vor Ihnen die Wand, in Ihnen der feste Wille sie zu bezwingen. Langsam, Stück für Stück arbeiten Sie sich nach oben. Ihre Hände gleiten immer wieder suchend und tastend über die Felsoberfläche. Wieder eine Unebenheit im Felsen an der Sie sich festklammern können. Adrenalin rauscht wie auf einer Autobahn durch Ihren Körper. Noch einmal alle Kräfte mobilisieren, noch einmal die Arme anspannen.
Sie spüren, wie sie sich ganz automatisch mit dem Fuß abdrücken. Sie hängen in der Wand und dann ziehen Sie sich hoch. Ihr Fuß findet Halt und Ihre Hand beginnt erneut mit der Suche nach etwas greifbaren.
Sie schauen hinab und sehen, welchen Weg Sie schon geschafft haben. Sie schauen hinauf, welcher Weg noch vor Ihnen liegt. Sie wissen, Sie werden es schaffen. Erneut spüren Sie die ungeheure Kraft des Adrenalins, das wieder und wieder durch Ihren Körper rauscht. Ein letztes Mal die eigenen Kräfte sammeln, ein letztes Mal das gesamte Körpergewicht hochziehen. Die Arme, die Hände, die Finger schmerzen – und dann haben Sie es geschafft.
Freiheit pur, Stolz, Glück, Zufriedenheit und noch mehr Adrenalin durchströmen Ihren Körper. Sie setzten sich an die Kante des Felsens und genießen den unglaublichen Ausblick. Ein Blick an der Wand hinunter zeigt Ihnen, was sie aus eigener Kraft geschafft haben. Dieses Gefühl des Augenblicks entschädigt für alles. Die Mühen und Strapazen sind vergessen, die Schmerzen nicht mehr zu spüren. Sie werden eins mit dem Wind, der Sonne und der Natur – eins mit sich selbst, Ihren Gedanken und Ihren Gefühlen.
Klettern ist kein Sport wie jeder andere. Klettern ist eine Philosophie, eine Lebenseinstellung, ein Teil des Lebens. Klettern ist die pure Lust auf immer neue Herausforderungen, auf immer größere Anstrengungen, auf Konzentration auf höchster Ebene. Klettern ist die Sucht nach Adrenalin, ist die Sucht, immer wieder seine eigenen physischen und emotionalen Grenzen kennenzulernen und auszutesten.
Und wo könnte man besser klettern als auf Teneriffa? Hier findet man ideale Bedingungen um diesen Sport auszuüben. Es gibt über 800 verschiedene Klettertouren, die Teneriffa zu einem perfekten Klettergebiet aller Klassen macht. Egal ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis – die Bandbreite der Klettergebiete ist riesengroß.
Aber es sind nicht nur die unzähligen Klettergebiete die Teneriffa zu einem außergewöhnlichen Kletterparadies machen. Es ist auch das milde Klima, die herrliche abwechslungsreiche und wunderschöne Landschaft, die zum Teil atemberaubenden Ausblicke auf die Insel und den Ozean, die unterschiedlichsten Gesteine – so zum Beispiel die porösen Lavafelsen, Basalt, Tuff oder auch Granit -, die freundlichen Menschen und vor allem das Zusammentreffen mit anderen Kletterern.
Anfängern wird dringend geraten einen Kletterkurs zu besuchen. Denn Klettern auf Teneriffa setzt ein gewisses Können voraus. Viele Klettertouren bewegen sich in den Bereichen zwischen Grad V und VII. Touren, die ohne ein gewisses Grundwissen, ohne Grundkenntnisse und ohne Erfahrung nicht zu meistern sind.
Wann kann man klettern?
Auf Teneriffa ist das ganze Jahr über Kletterzeit. Das stetig milde Klima macht es möglich, dass jede Jahreszeit ihren besonderen Reiz hat und das man den Sport des Kletterns 365 Tage im Jahr ausüben kann.
Wo kann man klettern? 4 Kletter-Herausforderungen
Auf der Insel gibt es mehr als 800 verschiedene Klettertouren. Um sich hier einen Überblick zu verschaffen, sollte man sich intensiv mit einem Kletterführer beschäftigen. Aber auch Veranstalter vor Ort informieren über die einzelnen Klettergebiete.
Guia de Isora
Dieses Klettergebiet vereint eine große Herausforderung mit einem grandiosen Ausblick. Hier im Südwesten der Insel locken verschiedene Risse, Plattenkletterei, eine Mehrseillängen-Tour mit bis zu drei Seillängen, sowie Leisten- und Lochkletterei.
Nach der Anstrengung kommt das Vergnügen – hier in Form eines wunderbaren Ausblicks über den Ozean hinüber nach La Gomera und, wenn die Sicht sehr gut ist, auch hinüber nach La Palma.
Arico
Auch dieses Klettergebiet findet sich im Süden der Insel. Es als groß zu bezeichnen wäre vielleicht etwas untertrieben, man kann hier wohl eher von einem riesigen Klettergebiet sprechen.
Bis zu 100 Touren erwarten den begeisterten Kletterer hier – da fällt die Wahl schwer. Oder doch nicht? Denn es gibt hier die Möglichkeit verschiedene Kletter-Touren miteinander zu verbinden, so dass Kletterer voll auf ihre Kosten kommen.
Die einzelnen Touren haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Diese werden von einer asphaltierten Straße geteilt.
Die Kletterschlucht findet man ungefähr einen Kilometer oberhalb des Ortskerns von Arico. Hier können insbesondere Anfänger, aber auch Fortgeschrittene umfangreiche Erfahrungen sammeln.
Oberhalb der Straße werden bei einem Höhenunterschied von bis zu 15 Metern Schwierigkeitsgrade zwischen 6 und 8 angeboten.
Deutlich höher werden die Schwierigkeitsgrade unterhalb der Straße.
Bei einem Gestein, dass stark an einen festen Sandstein erinnert, können sich die Profis unter den Kletterern, aber auch Bergsteiger auf den verschiedensten Touren voll und ganz austoben. Dabei sind Touren von bis zu 30 Metern Länge keine Seltenheit.
Die Canadas – Klettern in der Nähe des Teide
Wenn man über das Klettern in den Canadas spricht, so spricht man vom Klettern auf allerhöchstem Niveau.
Auf einer Höhe von 2.000 Metern zu klettern bringt die unterschiedlichsten Herausforderungen mit sich. Zuerst einmal sind da die Klimagegensätze zu nennen. Die Sonne brennt, insbesondere um die Mittagszeit, vom Himmel herab.
Der stetige Wind lässt einen die Kraft der prallen Bergsonne nicht spüren. Deshalb ist hier besondere Vorsicht geboten und jeder Kletterer sollte hier in erster Linie eins, Vernunft walten lassen.
Die einmalige und faszinierende Landschaft der Canadas bietet bis zu 100 Touren, die geklettert werden können.
Die Touren inmitten des harten und scharfkantigen Gesteins sind sehr anspruchsvoll und auf keinen Fall für Anfänger geeignet. In jedem Schatten kann man hier – insbesondere in den Wintermonaten – auf schneebedeckte Flächen stoßen.
Daher ist es hier eine umfangreiche Vorbereitung und eine perfekte Ausrüstung besonders wichtig.
Roques de Garcia
Auch dieses Klettergebiet findet sich in der Nähe des mystischen Inselgiganten Teide. Auch hier klettert man auf rund 2.000 Metern Höhe.
Das besondere an diesem Basaltmassiv sind die Mehrseiltouren mit bis zu zehn Seillängen. Da schlägt das Herz eines jeden fortgeschrittenen Kletterers oder eines Profis höher.
Eine Besonderheit hier ist, dass Kletterer bis zu Einstieg einen rund 15 minütigen Fußweg in Kauf nehmen müssen.
Achtung!!! Ab der Mittagszeit ist auf allen 20 Touren ein Sonnenschutz notwendig.
Wie kommt man zu den einzelnen Klettergebieten?
Das Busnetz auf Teneriffa ist sehr gut ausgebaut. Man erreicht praktisch jeden Winkel der Insel mit einem Bus der TITSA.
Und doch empfiehlt sich für Kletterer ein Leihwagen. Die Klettergebiete sind teilweise sehr abgelegen und werden von den Bussen nicht angefahren. Auch sollte man hier bedenken, dass die komplette Ausrüstung transportiert werden muss – im Bus kann das leicht zu einem Problem werden.
Ausrüstung
Wer keine eigene Ausrüstung dabei hat, der kann sich bei einem der zahlreichen Veranstalter für Klettertouren das komplette Equipment ausleihen. Neben einer umfangreichen Grundausstattung sollten auch Seile, Helme und bei Bedarf eine Vorsteigerausrüstung im Equipment enthalten sein.
Und? Sehen Sie den Fels schon vor sich? Spüren Sie Ihre eigene Kraft, Ihre Energie? Merken Sie, wie das Adrenalin langsam durch ihren Köpfer fließ?
Wann kommen Sie in die nächste Wand?
- Helikopter-Rundflüge
- Jeep-Safari
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