Karneval auf Teneriffa
Karneval in Santa Cruz de Tenerife
Freie Ferienhäuser & Ferienwohnungen über Karneval
Wenn der Karneval Einzug hält in Santa Cruz de Tenerife ruhen die politischen Geschäfte. Karneval wird in allen Dörfern und Städten der Insel gefeiert. Aber nirgends so ausgelassen und prächtig wir in Santa Cruz de Tenerife und in Puerto de la Cruz.
Insbesondere in Santa Cruz de Tenerife erlangte das Fest eine Bedeutung, die weit über die Insel und die Kanaren hinaus geht.
Mehr als drei Wochen dauern die Veranstaltungen, Shows, Umzüge und Partys rund um den Karneval an. Hier wird der Karneval größtenteils auf den Straßen der Stadt gelebt und erlebt. Die Plaza de Espana wird ausgeschmückt, Stände, Kioske und Bühnen werden in der ganzen Innenstadt aufgebaut – alles für diese ganz besondere Zeit des Jahres, die immer unter einem anderen Motto steht.
Das Programm
Alles beginnt, wie könnte es auch anders sein, mit der großen Karnevalseröffnung. Dann folgen die einzelnen Wettbewerbe im Messe-Zentrum von Santa Cruz. Hierzu gehören unter anderem die Murgas-Wettbewerbe der Kinder, die Murgas-Wettbewerbe der Erwachsenen, die Auftritte der verschiedenen Karnevals-Gruppen, die Wahl der Kinder-Karnevals-Königin, die Wahl der Senioren-Karnevalskönigin, Der Wettbewerb der Comparsas, Kostümwettbewerbe, ein choreographische Festival und die Wahl der Karnevalskönigin als eines der größten Highlights.
Erst dann wird der Straßenkarneval mit Karnevals-Eröffnungszug in Santa Cruz eröffnet. Ihm folgen noch weitere Umzüge. So unter anderem der Karnevals-Zug „Ritmo y Armonía“ der Karnevalsgruppen „Comparsas“. Es gibt immer wieder Auftritte der Murgas und anderer wunderbarer Musikgruppen. Und für die ganze Familie den „Carneval del Día“ mit jeder Menge Live-Musik.
Der Karnevals-Umzug
Wenn die Stimmung in der Stadt am größten ist und das brodelnde Feuer der Karnevals-Leidenschaft auch den letzten „Karnevals-Muffel“ erreicht hat, dann ist er da, der große Tag. Denn am Faschingsdienstag hält es keinen mehr in seinen Wohnungen und Häusern.
Mehr als 200.000 Menschen säumen die Straßen der Stadt und warten darauf, dass sich der größte Karnevals-Zug der Kanaren in Bewegung setzt. Die Spannung steigt ins schier unermessliche bis der erste Wagen um 16.00 Uhr ins Rollen kommt.
Heiße Rhythmen durchziehen die Straßen, ein Wagen nach dem anderen fährt vorbei an der wartenden und feiernden Menge. Musikgruppen, Tanzgruppen, viel nackte Haut und immer wieder lächelnde Gesichter. Jeder der Wagen ist einzigartig, jedes Kostüm etwas Besonderes. Und das alles wird gekrönt von den großartigen Königinnen, die sich dem wartenden Publikum mit hingebungsvoller Leidenschaft und jeder Menge Stolz präsentieren.
Der Zug ist so lang, dass er mehr als drei Stunden in Anspruch nimmt.
Wer einmal den Karnevals-Umzug in Santa Cruz erlebt hat, der weiß, wie sich karibisches und südamerikanisches Feeling anfühlt. Wer einmal dem Rausch der Samba- und Salsa-Rhythmen verfallen ist, der kann verstehen, was Karneval auf Teneriffa ist.
So völlig anders als in Deutschland und doch einfach nur ein traumhaftes Erlebnis.
Wenn sich der Zug dann dem Ende zuneigt, dann beginnen die Straßenpartys in der ganzen Stadt. Auf den vielen Bühnen beginnen die Musiker ihre Instrumente zu stimmen und die Menschen können es kaum erwarten, dass sie anfangen zu spielen. Der absolute Siedepunkt ist erst mitten in der Nacht erreicht. Und so feiern und tanzen die Menschen bis in die frühen Morgenstunden hinein.
Entierro de la Sardina - Die Beerdigung der Sardine
Viel Zeit zum Ausruhen und zum Erholen bleibt den Tinerfenos nicht.
Während in Deutschland der Karneval bereits beendet ist und die Fastenzeit beginnt, legen die Tinerfenos noch einen drauf.
Denn traditionell wird am Aschermittwoch die Sardine beerdigt. Die „Entierro de la Sardina“ ist zweifelsfrei auch eine der Besonderheiten des kanarischen Karnevals.
Mit der Beerdigung der Sardine – ein aus Pappmaché gefertigter, überdimensional großer Fisch – wird symbolisch auch der Karneval zu Grabe getragen. An diesem Tag wird die sonst im Karneval vorherrschende fröhliche und bunte Kleidung abgelegt und die Tinerfenos verkleiden sich als trauernde Witwen.
Sie führen den Zug mit der „toten Sardine“ durch die Straßen der Stadt, und jammern, unken, wehklagen und beweinen das Ende des Karnevals lautstark. Aber nicht nur das wahrhaft übertriebene Geheul der Witwen macht den Zug so interessant, lustig und skurril, auch die „respektlosen“ Geistlichen, die die Witwen bei ihrem Trauerzug begleiten, sorgen für ein komisches und ausgelassenes Spektakel.
Viel der „Witwen“ des großen Trauerzuges verstecken sich hinter schwarzen Schleierhütchen, Tüchern und Gesichtsmasken. Diese sind natürlich nicht dafür da, um die verweinten Augen zu verbergen. Vielmehr dienen sie dazu, in aller Ruhe und völlig unerkannt seinen Schabernack zu treiben. Bei diesem Riesenspaß sollte auch keiner verwundert sein, wenn er von einer tief trauernden Witwe plötzlich einen Klaps auf sein schönes Hinterteil bekommt oder unverhofft von einer der „schwarzen Witwen“ geküsst wird.
Am Ende des Zuges wird in Santa Cruz de Tenerife die Sardine feierlich verbrannt. Und mit der Verbrennung der Sardine ist es dann auch ganz plötzlich vorbei mit dem großen Wehgeschrei. Denn was eigentlich das Ende des Karnevals sein sollte, entwickelt sich zu einer großen und ausgelassenen Party mit viel Musik und Tanz und wunderbarer Lebenslust.
Und was kommt dann?
Wer nun glaubt, dass mit der Beerdigung der Sardine in Santa Cruz Schluss ist mit dem Karneval, der irrt sich. Denn die Festivitäten gehen noch bis zum darauf folgendem Samstag weiter.
Es folgt noch ein Kinder-Karnevalszug, viele kleine Veranstaltungen und erst mit einem nochmaligen „Día del Carneval“ endet das große rauschende Fest in der Inselhauptstadt und die Normalität und der Alltag kehren zurück.