Sport und Freizeit
Caving - Höhlenwandern auf Teneriffa
Als Caving, oder auch Höhlenwandern bezeichnet man die Begehung von Höhlen. Caving kann als Hobby oder auch als Sport betrieben werden. Die wissenschaftlicher Erforschung der Höhle spielt dabei für den Höhlenwanderer kaum oder nur eine sehr untergeordnete Rolle. Allerdings ist es schon vorgekommen, dass beim Caving bis dato unbekannte Höhlenabschnitte neu entdeckt wurden, die dann jedoch für die Wissenschaft von höchster Bedeutung waren.
Was anfänglich als reines Hobby begann, entwickelte sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem – ja, dass kann man wohl so sagen – Extremsport.
Hier trifft alles zusammen und muss in der Gesamtheit eine Einheit bilden. Adrenalin pur, Nervenkitzel, Tauchen, Orientierungstraining, Klettern, Übernachten an einem einsamen, sehr abgelegenen Ort.
Caving ist nicht einfach ein Spaziergang durch eine Höhle, Caving ist viel mehr als das.
Insbesondere auf Teneriffa hat Caving seinen ganz besonderen Reiz.
Was die Lava einst hier hinterlassen hat, ist ein riesengroßer und natürlicher Schatz, der ohne jeden Zweifel, auch das größte und höchste Gut der Insel ist.
Unterirdische Höhlen und Gänge geben den Blick frei in das Innere der Erde, in die faszinierende Welt unter der Erdoberfläche.
Es gibt viele Möglichkeiten Teneriffa immer wieder von einer anderen Seite kennenzulernen. Aber dies ist sicherlich mit Abstand die aufregendste und gleichsam mystischste Art ein anderes Bild von der Insel zu erhalten.
Die Feuchtigkeit und den Hauch der Tiefe spüren, durch die Dunkelheit geheimnisvoller Wege immer weiter gehen, Erdspalten die einladend zu rufen scheinen.
Es ist nicht nur einer Höhle oder zwei, die im Inneren der Erde ruhen. Es sind Hunderte. Hunderte vulkanische Tunnel, Hunderte Erdspalten und unzählige bizarre Felsformationen, die das unterirdische Erbe der Insel Teneriffa bilden.
Die wohl bekannteste Höhle der Insel ist insgesamt 17 km unterirdischen Gängen die „Cueva del Viento“. Diese findet man in der Gemeinde Icod de los Vinos.
Die „Cueva del Viento“ ist nicht nur grandios und wahnsinnig beeindruckend, sie ist 27.000 Jahre alt, zählt zudem zu den größten vulkanischen Höhlensystemen der Welt und ist der längste Lavatunnel Europas. Entstanden ist sie, als die äußere Hülle eines riesigen Lavastroms viel schneller erkaltete als sein innerer Kern. So bildete sich ein gigantischer Hohlraum.
Das die Unterwelt der Insel, das vulkanische Gestein, das vulkanische Erbe, ständiger Erosion ausgesetzt ist, ist unumstritten. Dies bedeutet, dass es unglaublich wichtig ist, den Fortbestand von ganz einzigartigen, teilweise endemischen Wirbeltierarten, die in diesen Höhlen leben zu schützen. Dies ist zum Teil nur durch gezielte und manchmal unverständlich erscheinende Naturschutzbestimmungen möglich. Eine dieser Naturschutzbestimmungen verbietet zum Beispiel den Zutritt zu manchen Höhlen oder zu Höhlenabschnitten. Dies gilt aber nur für einen Teil der Höhlen auf der Insel. Viele sind für die Besucher freigegeben und können während einer wunderbaren Höhlenwanderung erforscht werden.
Die interessantesten Höhlen auf Teneriffa
„Cueva Viento“ - Höhle des Windes - Icod de los Vinos
Die Sage
Sie ist die längste Lavahöhle Europas und 27.000 Jahre alt. Sie ist umgeben von einer Sage – einer Sage Ihrer Entdeckung.
Denn, so die Sage, entdeckt wurde sie einst von einer Ziegenhirtin, die durch Zufall 16 Meter in die Tiefe stürzte. Aber sie stürzte nicht einfach in ein Loch. Nein, hier tat sich plötzlich die Erde auf. Mit ihrer Ziegenherde überquerte sie eine ganz besonders dünne Stelle der Decke, der bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Höhle. Die Erde stürzte ein und nahm die Hirtin und die Ziegen mit in die Tiefe. Dich Hirtin hatte Glück. Sie landete auf Ihren Ziegen und überlebte den Sturz. Von anderen Hirten, die die Vorkommnisse beobachteten wurde die, wenn auch unfreiwillige, Entdeckerin dann gerettet und unversehrt wieder auf die Erde gebracht.
Der Name der Höhle
Der Name der Höhle stammt daher, dass im Inneren eine Art Kamineffekt herrscht. Die sieben Einstiege, die bis dato entdeckt wurden, lassen den Wind so durch die einzelnen Gänge pfeifen, dass die Tinerfenos ihr den Namen Cueva del Viento – Höhle des Windes – gegeben haben.
Die Geschichte
Die ersten geologischen Erkundungen fanden erst Ende der 1960 Jahre statt. Für Besucher wurde im Juni 2008 ein kleiner Teil der Höhle geöffnet. So kann jeder, den es interessiert, diese absolut atemberaubende und von der Natur geschaffene Kulisse bestaunen und bewundern.
Insgesamt sind bisher 17 Kilometer Höhlensystem erschlossen. Damit ist die „Cueva del Viento“ die fünftgrößte Lavahöhle der Welt. Nur auf, bzw. unter Hawaii finden sich noch größere und tiefere Höhlen.
Im Inneren - Atemberaubendes und ein empfindliches Ökosystem
Die Besucher können mehr als 180 Meter in das Innere der Höhle hineingehen. Das klingt erst mal nicht besonders weit. Aber es reicht. Denn was man auf diesen 180 Metern alles zu sehen bekommt übertrifft die meisten Erwartungen um ein Vielfaches. Innerhalb eines Tages formten die Lavaströme die bis heute großartig erhaltenen Hohlräume aus Basaltgestein. Es ist mehr als beeindruckend was sich einem hier bietet. Wie ehrfürchtig erstarrt steht man da und lässt seinen Blick schweifen über eine unterirdische Naturlandschaft von unschätzbarem Wert, die sich mit ihren Galerien über insgesamt drei Höhenlagen erstreckt.
Das Ökosystem in dieser Höhle ist sehr empfindlich. Daher ist es notwendige dieses zu erhalten, damit die Flora und Faune, die sich in dieser Höhle findet nicht ausstirbt. Die „Cueva del Viento“ ist der Lebensraum für insgesamt 120 Spezies. Hierunter zählen auch vier Arten, die bis vor kurzem noch völlig unbekannt waren. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese vier Arten allesamt endemisch sind, dass heißt, dass sie nur auf Teneriffa vorkommen.
Touren durch die Höhle
Es ist das überaus empfindliche Ökosystem, dass in dieser Höhle ausschlaggebend für Alles ist. So auch für die täglichen Besucherzahlen.
Täglich finden maximal vier Führungen mit höchstens 16 Personen statt, die höchstens je 2 Stunden dauern.
Ganz wichtig für jeden Teilnehmer ist das Wissen darüber, dass die Wanderung durch die Höhle einen mittleren Schwierigkeitsgrad hat. Lange Hosen sind ebenso Pflicht wie festes Schuhwerk. Menschen mit Platzangst und Kinder unter fünf Jahren wird von dieser Tour abgeraten.
Alle Führungen beginnen im Info-Zentrum der Höhle mit einem Video und einigen theoretischen Erklärungen. Danach geht’s in einem Minibus zu einem Parkplatz und ab da geht es bergauf. Der Aufstieg zum Höhleneingang dauert ca. 20 Minuten.
Immer dabei sind ausgebildete Höhlenführer die die Besucher über die „Cueva del Viento“ in den Sprachen Spanisch, Französisch, Englisch und Deutsch umfassend informieren.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Öffnungszeiten: Die Cueva del Viento ist Dienstags bis Samstags von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet
Führungen: Finden um 10.00 Uhr, 12.00 Uhr, 13.00 Uhr und 14.00 Uhr statt
Reservierungen: Sind auf Grund der begrenzten Besucherzahlen dringend erforderlich
Tel.: 0034 922 81 53 390034 922 81 53 39 oder unter www.cuevadelviento.net.
Eintrittspreise:
Einheimische und Residenten 10,00 €
Erwachsene 16,00 €
Kinder 5,00 €
Weitere interessante Höhlen sind:
Die Cueva de San Marcos
zum Gemeindegebiet von Icod de los Vinos gehörend
Die Cueva de Hielo – die Eishöhle
3.300 Meter über dem Meeresspiegel - im Nationalpark Teide gelegen (in der Nähe der Schutzhütte Altaviste), beherbergt auch bei den höchsten Außentemperaturen einen zugefrorenen See und viele Eiszapfen. Die Höhle ist ca. 55 qm groß. Früher wurde das Eis dieser Höhle in den Küstenorten verkauft.
Heute ist die Höhle für interessierte Wanderer geöffnet, die mit neugierigen Blicken das Innere dieser einzigartigen Höhle bestaunen.
Die Cueva Honda
die Grotte findet sich im Gemeindegebiet von Güimar. Die Höhle ist ca. 100 Meter lang und erreicht eine Höhe von maximal 5 Metern. Dir Grotte entstand durch eine Explosion einer Gasblase.
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