Themen- und Pilgerrouten
Camino del Hermano Pedro - Pilgerweg des Bruder Pedro
Jedes Jahr treffen sich Gläubige der ganzen Insel und auch der Nachbarinseln, um gemeinsam auf dem Camino del Hermano Pedro zu pilgern.
Der Wanderweg ist ca. 20 km lang und existiert seit mehr als 350 Jahren. Er verbindet die Ortschaften Vilaflor de Chasna und Granadilla de Abona miteinander. Der Pilgerpfad, der einen sehr hohen kulturellen und religiösen Wert hat, wurde im Jahr 2005 komplett erneuert.
Das Besondere an diesem Pilgerweg ist, dass er erst in einer Höhe von 1.500 Metern beginnt. Die Pilgerreise auf diesem Pfad nimmt ungefähr fünf Stunden in Anspruch. Dem Pilger bietet sich hier eine einzigartiger Ausblick auf die Berg- und Küstenflora, die Felder, die Obstplantagen, die Kiefernwälder und vieles mehr.
Aber dieser Weg verbindet nicht nur die beiden vorgenannten Ortschaften miteinander. Er vereint auch historische Strecken, von denen einige bereits seit mehr als dreihundert Jahren bestehen.
Bruder Pedro – der erste und bis jetzt einzige Heilige der Kanarischen Inseln – hat diesen Weg, wie alle anderen Ziegenhirten auch, vor 350 Jahren genutzt, um mit seiner Herde in der Gemeinde Chasna umherzuziehen. Der Heilige Hermano Pedro de Betancour ist in Vilaflor geboren. Er lebte von 1626 bia 1667. Schon sehr früh erkannte er seine Bestimmung, sein Leben in den Dienst Gottes und der Menschheit zu stellen. Von seiner Heimat Teneriffa aus wurde er als Missionar nach Mittelamerika entsandt. Dort lehrte er nicht nur den christlichen Glauben, sondern setzte sich vordergründig für das Wohlergehen und die Verbesserung der Lebensumstände der dort lebenden Menschen ein. Er wurde vor allem für sein Wirken in Guatemala im Jahr 2002 von Papst Johannes Paul II heilig gesprochen.
Der Pilgerpfad endet an der Höhle des Heiligen Bruders Pedro, der hier eine Zeit lang gelebt und meditiert haben soll. Diese Höhle ist ein Wallfahrtsort an dem sich immer wieder viele Menschen versammeln, um diesen – ihren – großen Sohn der Insel zu ehren. Die Höhle ist ein Ort der Anbetung. Viele Bilder, Bittgesuche und Dankesschreiben an den Felswänden zeugen von der bis heute lebendigen Verehrung.
Der Camino del Hermano Pedro ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet.