Teneriffas Kreisverkehr
Wenn es etwas gibt, von dem es in Deutschland mehr als genug gibt, dann sind es Ampeln. Man findet sie an jeder großen und auch an vielen kleineren Kreuzungen – manchmal sogar völlig unnötig.
Auf Teneriffa ist das etwas anders. Sicher, hier gibt es auch Ampeln. Aber eben nur da, wo es so gar nicht anders geht. Was es auf Teneriffa jedoch in Hülle und Fülle gibt sind Kreisverkehre. Jede Menge Kreisverkehre. Das ist für jeden Neuankömmling, der sich ein Auto gemietet hat, erst einmal etwas, nun nennen wir es gewöhnungsbedürftig.
Die Orientierung fällt vielleicht am Anfang noch etwas schwer, doch wenn man den Bogen erst einmal raus hat, dann klappt es wie am Schnürchen.
Jede Anfahrt zum Kreisverkehr hat immer zwei Spuren. Die linke für die innere Spur des Kreisverkehres, die rechte für die Äußere Spur des Kreisverkehres. Im Kreisverkehr fährt der auf der äußeren Spur, der an der nächsten Abfahrt abfahren will (oder der, der sich nicht so gut auskennt), in der inneren Spur fahren alle die, die etwas länger im Kreisverkehr fahren. Keine Angst, die Freundlichkeit der Tinerfenos hört am Kreisverkehr nicht auf. Klar der Tinerfeno an sich hupt gerne mal. Ok. Er hupt eigentlich sehr gerne und mit einer ausgesprochenen Leidenschaft. Aber dieses Hupen gilt oft nicht dem Verkehr, sondern eben mal dem Freund oder Bekannten, der am Straßenrand steht. Und weil man ja nicht stehen bleiben kann um ihn zu begrüßen, hupt man ihn einfach an.
Aber zurück zum Kreisverkehr. Die Einheimischen sind es gewohnt, dass auf ihrer Insel viele Autos fahren, deren Fahrer sich nicht sehr gut auskennen. Rücksichtnahme wird daher auch in Kreisverkehren sehr groß geschrieben. Und wenn man doch mal eine Abfahrt verpasst hat, dann ist das ja in so einem Kreisverkehr eine super Sache. Man fährt einfach noch einmal eine Runde bis man da ist, wo man hin will.
Eins noch. Auch als Gast auf der Insel sollte man genau so viel Rücksichtnahme und Freundlichkeit im Verkehr mitbringen wie die Tinerfenos. Dann geht vieles, wie in allen Belangen auf der Insel, einfach leichter und stressfreier.
Und keine Angst vor den vielen Kreisverkehren. Raus kommt jeder – auch wenn es mit einer Extrarunde ist.
Veröffentlicht am 05.07.2016