Menschen der Geschichte

Alonso Fernández de Lugo

Seine Herkunft

Alonso Fernández de Lugo y de las Casas wurde um 1456 als Sohn von Pedro Fernández de Lugo Senorino und Inés de las Casas in Sanlúcar de Barrameda in Spanien geboren.
Er war ein kastilischer Eroberer und Kolonisator mit dem offiziellen Titel „Adelantado de las Islas Canarias, Capitán General de la costa de Àfrica desde cabo de Guer hasta el de Bajador.

Bis zum Jahr 1478ist nur sehr wenig über das Leben de Lugos bekannt.

Sein Wirken auf Gran Canaria

Aufzeichnungen über sein Leben und seine Eroberungszüge gibt es erst, als de Lugo 1478 mit Pedro de Algaba auf die Insel Gran Canaria kam. Nach vielen Querelen wurde Algaba am 27. April 1478 als neuer Gouverneur auf die Insel geschickt, die bis zu diesem Zeitpunkt nur teilweise von der kastilischen Krone erobert war.
De Lugo beteiligte sich erst unter Algaba, dann unter Juan Rejon an den Feldzügen auf der Insel Gran Canaria und trug somit einen großen Teil zur Eroberung der restlichen Inselteile bei.

Nachdem Rejon im Juni 1481 auf der Insel La Gomera ermordet wurde, setzten die Katholischen Könige Pedro de Vera als neuen Gouverneur von Gran Canaria ein. Dieser errichtete noch im gleichen Jahr eine Festungsanlage in Agaete und ernannte de Lugo zum Festungskommandanten.
Da de Lugo maßgeblich an der Eroberung der Insel beteiligt war, erhielt er für seine außerordentlichen Leistungen eine Fläche Land – dreimal so groß wie das heutige Fürstentum Monaco.
Hier ließ er ausgeklügelte Bewässerungsanlagen anlegen, baute Zuckerrohr an und ließ für dessen Verarbeitung eine Zuckerrohrfabrik errichten.
De Lugo war somit der erste Siedler auf Gran Canaria und gilt somit bis heute als der erste spanische Kolonisator.
1483 wurde die Eroberung der Insel Gran Canaria als abgeschlossen erklärt.
1490 verstarb de Lugos erste Ehefrau, mit der de Lugo drei Kinder hatte.

De Lugo und La Palma

Durch einen königlicher Erlass vom 02. Februar 1492 wurde de Lugo das Recht gewährt, San Miguel de La Palma – heute La Palma – zu erobern. Zudem garantierten die Katholischen Könige de Lugo mit einer Urkunde, lebenslang las Gouverneur die Regierungsgeschäfte über die Insel auszuüben. Dies selbstverständlich nur dann, wenn es im gelingt, die Insel einzunehmen. 
1492 landete de Lugo mit seiner Truppe auf der Insel und konnte, ohne das es zu Kämpfen kam, einen Teil der Stammesfürsten für die Krone von Kastilien gewinnen. Nach wenigen Kämpfen ergaben sich auch alle weiteren Stammesfürsten. Nur einer leistete weiterhin Widerstand – Tanausú, der Fürst von Aceró. Dieser wurde durch Lügen und falsche Versprechungen von de Lugo zum Aufgeben gebracht. De Lugo hielt jedoch die Versprechungen nicht, sondern ließ Tanausú gefangen nehmen, als dieser für die Verhandlungen sein Gebiet verließ.

De Lugo galt von dieser Zeit an als Herrscher und Gouverneur von La Palma, setzte jedoch schnell seinen Neffen als Stellvertreter ein.
In den Verträgen die de Lugo mit der kastilischen Krone geschlossen hatte, war auch das Recht an den Gefangenen und dem Vieh verankert. Dieses Recht nutzte de Lugo um mit dem Gewinn aus dem Verkauf der Sklaven seine Gläubiger, die Geldgeber für die Eroberung von La Palma,  auszuzahlen.
De Lugo gründete die Stadt Apurón, das heutige Santa Cruz de La Palma, und erklärte diese zum neuen Verwaltungssitz der Insel.

Die Eroberung Teneriffas

Doch mit der Eroberung von La Palma konnte und wollte sich de Lugo nicht zufrieden geben. Daher schloss er am 02. Februar 1494 mit den Katholischen Königen einen Vertrag zur Eroberung der Insel Teneriffa.
(siehe Geschichte Teneriffas).

Diese Eroberung steht auch heute noch für ungeheures Blutvergießen und die Vernichtung eines Volkes. Dem Volk der Guanchen der Insel Teneriffa. Die Brutalität mit der hier ein Volk, seine Geschichte, seine Werte, seine Kultur, seine Sprache usw. ausgemerzt wurden, ist kaum zu glauben und bis heute nicht nachvollziehbar.

De Lugo und seine Kämpfe in Afrika

Neben der Eroberung der restlichen Inseln des Kanarischen Archipels war de Lugo auch an verschiedenen Aktionen in Afrika beteiligt. Diese sind jedoch nur schlecht belegt.

Sicher ist, dass de Lugo am 22. Juli 1501 von den Katholischen Königen damit beauftragt wurde, an der afrikanischen Küste drei Befestigungsanlagen zu bauen bzw. diese wieder instand zu setzten oder zu verstärken. Im Sommer des gleichen Jahres segelte de Lugo an die heutige Küste von Marokko. Hier kam es zu einer Schlacht, bei der de Lugo verletzt wurde. Ihm gelang jedoch die Flucht und er kehrte nach Teneriffa zurück.

Nach den Eroberungen


De Lugo wurde am 12. Januar 1503 der Titel „Adelantado de las Canarias“ verliehen. Karl I. bestätigte ihm am 17. August 1519 in diesem Amt. Dieser Titel war ein Ehrentitel – an der bis dato herrschenden Verteilung der Regierungsgewalt, der Rechtsprechung und dem militärischen Oberbefehl auf den Kanaren änderte sich allerdings nichts.

Die zweite Frau de Lugos verstarb am 03. November 1504, Im Jahr 1514 heiratete de Lugo ein drittes Mal. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor.

Alonso Fernández de Lugo starb am 20 Mai 1525 in seinem Haus in San Cristóbal de La Laguna. Die Beisetzung erfolgte in dem von ihm gegründeten Kloster „San Miguel de las Victorias“ Dieses Kloster brannte 1810 ab und die Gebeine de Lugos wurden 1860 exhumiert und in das Santuario del Cristo überführt. Im Jahr 1810 wurde in der Kathedrale von San Crsitóbal de La Laguna ein neues Grabdenkmal geschaffen in dem die Gebeine de Lugos erneut bestattet wurden.

Bis heute ist unumstritten, dass der Antrieb de Lugos in Bezug auf die Eroberung der restlichen Kanarischen Inseln nicht die Christianisierung war, sondern Machtansprüche, Habgier, Geldgier und offene Rechnungen.