Museen auf Teneriffa
Abaco - Kanarisches Herrenhaus aus dem XVIII Jahrhundert – Museum – Folklore – und Cocktail – alles
Wer eine perfekte Inszenierung sucht – die perfekte Vereinigung von Vergangenheit und Moderne – den Charme vergangener Zeiten genießen und dabei nicht auf den Luxus und das Besondere der heutigen Zeit verzichten will, der ist hier genau richtig.
Das luxuriöse kanarische Herrenhaus aus 18. Jahrhundert hat eine lange und interessante Geschichte und ist deshalb bis heute von großer historischer Bedeutung für die Stadt Puerto de la Cruz und die Insel.
Die Geschichte des Landsitzes „La Mansion de Durazno“ - heute als „Abaco“ bekannt – geht zurück bis in die Zeit der Eroberung der Insel durch die spanische Krone.
Der Neffe des Adelantado und Oberbefehlshaber Alonso Fernandes de Lugo – Bartolome Benitez de Lugo – wurde für seinen Einsatz und seine Verdienste im Kampf gegen die Guanchen großzügig mit den verschiedensten Ländereien belohnt. Darunter befand sich auch das heutige Durazno, das zur Zeit der Guanchen zu dem Herrschaftsgebiet des Menceyes Taoro gehörte.
Bartolome Benitez de Lugo begann umgehend damit, dass Gebiet landwirtschaftlich zu nutzen, Zuckerrohr anzubauen und ein bestens funktionierendes Unternehmen zu gründen. Zudem hatte er großen Einfluss darauf, dass eine Zuckerrohrfabrik, eine Getreidemühle und das Franziskanerkloster in La Orotava errichtet wurden.
Das Lande wurde innerhalb der Familie weitervererbt und ab dem 16. Jahrhundert für den Weinanbau genutzt. Neben dem Anbau des edlen Tropfen wurde dieser hier auch Weiterverarbeitet und so wurde das Anwesen um Weinpresse und Weinkelle erweitert. Der von diesem Anwesen stammende Wein begeisterte vor allem die Engländer und das englische Königshaus.
Erst im 18. Jahrhundert ließ der mittlerweile achte Besitzer des Landgutes – der Graf von La Gomera, der eine Tochter des Hauses geheiratet hatte – das stattliche und luxuriöse Herrenhaus „La Casona“ bauen.
Da sich die Bevölkerung von La Orotava weigerte, den Grafen von La Gomera mit „Seine Exzellenz“ anzureden – dies wäre gemäß seines Titels angemessen gewesen -, zog er sich aus La Orotava zurück und genoss fortan die Ruhe des neu errichteten Landhauses. Er ließ eine hauseigene Kapelle bauen, die dem „Heiligen Anton“ gewidmet wurde und die seit dieser Zeit immer an das Familienmitglied weitervererbt wurde, das den Namen Antonia oder Anton trägt.
Der wertvollste Schatz in dieser Kapelle ist eine Heiligenfigur, die ungefähr aus dem Jahr 1537 stammt, deren Herkunft jedoch bis heute völlig unbekannt ist.
Das Haus hat eine lange Geschichte und kann viel erzählen. So wurde es im 19. Jahrhundert vorübergehend an eine englische Familie vermietet.
Jeder Raum hier hat etwas zu erzählen, bringt einem die historische Vergangenheit näher. So findet sich noch heute in der Ecke eines Zimmers ein Gebet. Es war die damalige Gouvernante der englischen Familie, die dieses Gebet anbringen ließ. Die eindrucksvollen Worte lauten: „Einige haben Nahrung und können nicht essen, andere möchten essen und haben keine Nahrung. Wir haben Nahrung und können essen, und dafür danken wir dem Herrn.“
Im Laufe der Zeit, insbesondere in den Jahren des 20. Jahrhunderts, wurde das Haus mehrmals verkauft, bis es Don Raul Hernandes Alonso – der heutige Besitzer – erwarb.
Heute ist Abaco eine wundervolle Mischung aus Museum, Restaurant und Cocktailbar. Am Tag ein Museum, in dem man die wundervolle Architektur und Einrichtung des Hauses bewundern und bestaunen kann, Abends – ab 20.00 Uhr - ein schier nicht enden wollendes Ereignis, das an stilvoller Atmosphäre und Romantik so kaum noch zu überbieten ist. Das Gefühl, dass man in diesen Räumlichkeiten hat, wird am den Wochenenden mit Live-Musik gekrönt.
Im wunderschönen Innenhof, in den man sich, wen man möchte zurückziehen kann, hat man einen traumhaften Blick über die Stadt Puerto de la Cruz und die Weiten des Atlantik.
Alle Räume stehen den Gästen zur Verfügung und man kann sich während seines Aufenthaltes überall frei bewegen. Der Hauch der Vergangenheit, den man in diesem unvergleichlichem Ambiente spürt, gibt es bei jedem Besuch gratis dazu. Man muss nur die Augen schließen, die Umgebung auf sich wirken lassen und ein Gefühl dafür bekommen, dass das Leben noch sehr viel mehr zu bieten hat.
Es werden Führungen durch das Haus, seine Geschichte und seine wundervoll angelegten Gartenanlagen angeboten. Ein Besuch hier ist mehr als ein Gang durch ein Museum, als ein Gang durch die Vergangenheit. Er wird gekrönt mit einem Cocktail und einer Folklore-Aufführung, die im Eintrittspreis bereits enthalten sind.
Jedem, der Interesse an den Räumlichkeiten des Hauses hat, kann es von Mittwoch bis Montag in der Zeit von 9.30- 13.30 Uhr besichtigen. Gegen 11.00 Uhr kann man sich dann an der Folklore der Insel erfreuen.
Wer vorab mehr über die Geschichte des Hauses erfahren möchte, der kann sich auf der Webseite des Hauses – www.abacotenerife.com – informieren. Die Seite ist in verschiedenen Sprachen, so auch in Deutsch.
Zu finden ist diese zauberhafte Mischung aus Museum, Restaurant und Cocktailbar in der Calle Casa Grande, Urbanización el Durazno in Puerto de la Cruz.
- Museo de la Naturaleza y el Hombre - Museem für Mensch und Natur
- Städtisches Museum der schönen Künste
- Regionales Militärmuseum der Kanaren
- Historisches Museum Tenerife
- Casa de Carta – Anthropologisches Museum
- Interpretationszentrum „Castillo de San Cristóbal“
- TEA – Tenerife Espacio de las Artes
- Abaco
- Artlandya – Mundo Munecas
- La Casa del Vino La Baranda
- Centro de Interpretación de la Agrodiversidad
- Casa de la Miel – Haus des Honigs
- Museo de Arte Contemporáneo Eduardo Westerdahl
- Museo y Parque Etnográfico Pinolere
- La Casa de Los Balcones
- Museum für Iberoamerikanisches Kunsthandwerk von Teneriffa – MAIT
- Museo de Alfombras – Museum der Sand- und Blumenteppiche